Es läuft sehr gut!
Besonderheiten:
Unser Angebot gilt österreichweit, ist dolmetschgestützt, niederschwellig und meist ohne lange Wartezeit zu beginnen.
Ausgangspunkt
Im RESET Projekt geht es um psychische Stabilsierung Gewaltbetroffener mit dem Ziel einerseits individuelles Leiden zu reduzieren, vor allem aber auch den Gewaltkreislauf zu unterbrechen, d.h. die Weitergabe von Gewalt psychischer und psychischer Art zu unterbinden.
· Eine besondere Form der Gewalt ist Extremismus
· Extremismusforschung: Jede Form des Extremismus wurzelt in Erfahrungen von Zurücksetzung, Ohnmacht und vielfach auch Gewalt. Wer sich als Opfer fühlt, läuft Gefahr, mit geeigneter ideologischer Unterfütterung zum Täter oder zur Täterin zu werden.
Methoden
Stressmanagement und Emotionsregulation als essenzielle Barrieren gegen eine Weitergabe selbst erlittener Gewalt.
Erleben von Selbstwirksamkeit um das Gefühl der Ausgeliefertheit einzudämmen und Handlungsmöglichkeiten jenseits der Vernichtung einer als feindlich empfundenen Umgebung zu erkennen.
Nachfrage
Oktober 2021 – Dezember 2022
· 1214 Klient:innen statt 751 (Zielwert). Plus 60%
· 7759 Betreuungsstunden statt 6395 (Zielwert), plus 20%
RESET schließt durch die breite Zielgruppe und die Niederschwelligkeit eine Versorgungslücke!
RESET II entwickelt sich ebenso gut. Wir hoffen auf eine Fortführungsmöglichkeit 2024, da wir diese Angebote nicht aus anderen Quellen finanzieren können.
Geschlechtsspezifischer Nutzen
Männer
- Für Männer ist es zentral einen geeigneten Rahmen zu haben, der es ihnen ermöglicht Emotionen zu fühlen, anstatt sie zu minimieren, und diese auch zu benennen.
- Rollenerwartungen verlassen dürfen Die Frustrationen und Stressoren des Asylverfahrens bzw. der Migration bringen die Männer extrem unter Druck. Angebote zielen daher auf Entlastung (z.B. Sozialarbeit, Training der Emotionsregulation, Gesprächstherapie) und Entspannung (Bewegungstherapie, Arbeit mit Entspannungtechniken)
- Wenn Vertrauen aufgebaut ist, kann auch darüber gesprochen werden, wo Männer selbst Gewalt angewendet haben. Auslöser wie das Konzept der Ehre können diskutiert und Gewalt als Reaktion auf Ehrverletzungen in Frage gestellt werden.
Frauen
- Selbstwert und Selbstwirksamkeit sind häufige Themen in der Arbeit mit den Frauen, auch das Rollenverständnis in der Familie. Zeit und Raum für sich nehmen ist ein Lernprozess.
- Frauen nutzen die Gruppe stärker zur Überwindung der Isolation und beginnen schon bald Nummern auszutauschen oder Essen und Getränke für alle mitzubringen.
- Bezüglich des Themas Gewalt ist es Frauen ein Anliegen, im Umgang mit ihren Kindern gewaltfreie Erziehungsmethoden anzuwenden, was auf Basis selbst erlebter Erziehung mit Gewalt eine bewusste Anstrengung bedeutet.
Wichtig: Frauen sind nicht nur von Gewalt betroffen, sondern laufen ebenso wie Männer Gefahr die resultierende Ohnmacht und Aggression als Erziehende, als Partnerin, als Teil einer Gemeinschaft physisch oder psychisch weiterzugeben oder in eine extremistische Ideologie einzuordnen.